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Zähneknirschen und Kieferknacken - Was steckt dahinter und was kann ich tun?

Nächtliches Zähneknirschen oder Geräusche beim Kauen sind weit verbreitet. Aber was bedeuten so sperrige Begriffe wie Bruxismus oder CMD? Wir versuchen etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Eine Zahnschiene auf einem Tisch liegend

Während beim Knirschen die Zähne häufig mit deutlicher Geräuschbildung gegeneinander gerieben werden, ist das Aufeinanderpressen der Zähne in der Regel geräuschlos. In beiden Fällen ist die Ursache für diesen sogbenannten Bruxismus eine unbewusste und unnatürliche Anspannung der Kaumuskulatur. Dadurch wird nicht nur die Zahnsubstanz übermäßig abgenutzt, sondern auch der Zahnhalteapparat und die Muskeln der Kiefer, aber auch des Nackens überlastet. Nicht selten berichten Patienten nach dem Aufwachen von verspannten Muskeln oder „Muskelkater" der Kaumuskeln.

Die übermäßige Anspannung sorgt oft auch für eine Einengung des Kiefergelenkes. Dadurch kann eine darin befindliche kleine Knorpelscheibe (Diskus) verrutschen. Wenn das passiert, kann der Diskus die Bewegung des Gelenkköpfchens stören, er ist im Weg. In den meisten Fällen springt der Diskus während der Bewegung wieder in die richtige Position zurück - ein Knacken ist zu hören. Selten kann es aber auch zu Blockaden (Kieferklemmen) kommen.
Die Gesamtheit dieser Störungen im Kausystem beschreibt der Fachbegriff der Cranio-Mandibulären-Dysfunktion CMD.

Eine schnelle Hilfe bietet eine sogenannte Kirscherschiene. Das ist eine individuell angefertigte Schutzschiene für die Zähne, die vor übermäßiger Abnutzung der Zahnsubstanz schützt und das Kiefergelenk entlastet. Wichtiger ist aber noch über entsprechende Bewegungs- und Entspannungsübungen die Verspannungen der betroffenen Muskeln zu lockern. Viele der Übungen kann man selbst zuhause durchführen, manchmal muss auch ein Physiotherapeut hinzugezogen werden.

Die Ursachen für CMD sind sehr vielfältig. Häufig leiden Menschen in Stresssituationen darunter. Wenn durch die Fehlstellung oder durch das Fehlen von Zähnen das Zusammenbeißen gestört ist, werden die Muskeln oft fehlbelastet. Aber auch Rücken und Nackenprobleme können sich häufig auf den Kiefer auswirken. Umgekehrt ist es aber ebenfalls möglich. Die richtige Diagnose der Ursache und das Beheben der auslösenden Probleme ist leider in vielen ausgeprägten Fällen sehr schwierig und aufwändig. Wichtig ist es daher frühzeitig einen Arzt oder Zahnarzt aufzusuchen.